Erlebnisberichte

Mainz wie es singt und lacht

Vorglühen auf dem Weihnachtsmarkt

Die FBS war auch dieses Jahr wieder in Mainz. Zuerst eine (optionale) Stadtführung durch unseren lokalen Botschaftsjuristen, dann gemütlich ein paar Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt und schließlich ins Stadion.

Das Spiel selbst war ein relativ müder Kick, bei dem der SC nicht unbedingt überzeugend aufgetreten ist und trotzdem drei Punkte mitgenommen hat. Also alles in allem eine erfolgreiche Auswärtsfahrt!

Donnerstag Abends in Backa Topola

Bereits bei der Auslosung der Gruppenphase zur laufenden Europa League Saison war uns klar: DAS ist es! Schon immer haben wir davon geträumt, einmal unseren SCF an einem spätsommerlichen Oktobernachmittag, unter der Woche, nach (Nord-)Serbien begleiten zu dürfen, in eine Stadt, von der wir vorher noch nie was gehört hatten.

So machte sich eine überraschend große Delegation von 9(!) Freiburger Botschafter:innen auf dem Land- und/oder Luftweg auf ins entfernte Backa Topola und wurde nicht enttäuscht. Großartiges serbisches Essen, eine nach Katzenfutter riechende Kleinstadt und ein Airbnb, günstiger als der Döner in Stuttgart. Dazu ein am Ende doch verdienter Auswärtssieg und eine Stimmung, die richtig Bock gemacht hat. Am Ende fast noch zu einem Kampf durch halbstarke serbische Fußballfans herausgefordert (dem wir zum Glück entweichen konnten!!), können wir sagen:

Serbien das war Sehr bien!
Wir kommen wieder!

DFB-Pokal: Auswärts daheim!

Die Auslosung gegen Oberachern ist natürlich fantastisch, dass dann das Freiburger Auswärtsspiel in der alten Heimat Dreisamstadion ausgetragen wird, natürlich ein Fest!!!

Das Spiel selbst war eher kein Leckerbissen, aber egal. Speil eins nach der Ära Petersen, da muss man erstmal gucken, wer jetzt die wichtigen Tore macht – in diesem Fall Christian Günter.

Ein unspektakulärer, aber schöner 0:2 „Auswärtssieg“.

Synthesia Fussballturnier

Aus Anlass ihres fünfjährigen Geburtstags haben Synthesia Ultras 79 andere Ultras und Fanclubs zu einem Kleinfeld-Fussballturnier in der Freiburger Fussballschule eingeladen.

Das finale Elfmeterschießen

Wir sind keine Ultras, sondern ein stinknormaler Fanclub, aber im Sinne einer gemeinsamen Kurve müssen und wollen wir hier natürlich mitmachen. Außerdem haben wir immer Bock auf Fussball. Und wir sind nicht die einzigen: 26 Teams haben teilgenommen, wahrscheinlich mehr, als Synthesia erwartet hat.

Einige von uns haben das mit einem Besuch der Freiburger Traditionsmannschaft am Vorabend in Merzhausen verbunden um sich bei den Helden unserer Jugend noch ein paar Tricks abzuschauen.

Am Spieltag selbst treten wir dann in unseren extra designten Trikots an, die zurecht viel Lob erhalten. Und es ergibt sich die Gelegenheit, die seit mehreren Jahren existierende, aber nie genutze Weizenflo-Zaunfahne zum Einsatz zu bringen.

Spielerisch kommen uns die nur sieben Minuten pro Spiel nicht unbedingt entgegen. Wie sollen wir so unsere überlegene Kondition ausspielen? Wir überstehen die Gruppenphase und verlieren dann unser Achtelfinale knapp im Elfmeterschießen gegen den späteren Turniersieger.

Aber: Dabeisein ist alles, und das galt hier ganz besonders. Bestes Wetter, gute Infrastruktur, perfekte Organisation, echte Stadionatmosphäre und ein herzliches Miteinander – Fussball verbindet.

Highlight zum Schluss: Zum Finale kam noch der alte Gauner vorbei!

Abschlussbild mit dem alten Gauner

Natürlich hat auch Synthesia Bilder vom Turnier online, die findet ihr hier.

Gastfreundliches Bremen

Nach Bremen fährt man auch als Vielfahrer nicht jedes Jahr, vor allem nicht für ein Sonntagsspiel. Um so beachtlicher, dass wir mit ~15 Leuten am Start waren, einige von uns haben bis zu drei Tage in dieser schönen Stadt verbracht.

Was vor allem hängen geblieben ist: Die freundlichen Bremer. Vor und nach dem Spiel sind wir mit den Heimfans locker ins Gespräch gekommen, man hat sich gefreut, dass wir (also alle SC Fans, nicht nur die FBS) an einem Sonntag so zahlreich in den Norden gekommen sind, hat sich gegenseitig zur Vereins- und Fankultur gratuliert, gemeinsam getrunken und gelacht – wenn das überall so wäre…

Aber so freundlich haben wir das bisher nur in Bremen erlebt. Wo sonst lernt man nach dem Spiel beim Abendessen beim Italiener um die Ecke noch Heimfans kennen und zieht an einem Sonntagabend mit denen noch bis nach Mitternacht um die Häuser? Nur in Bremen. Grossartig.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Spiel sehr ausgeglichen und arm an Höhepunkten war, und man den Freiburger 1:2 Auswärtssieg durchaus als glücklich bezeichnen kann – bzw. die Bremer Niederlage als unglücklich. Sehr, sehr sympathisch.

Viertelfinale: Erster Auswärtssieg in München

Woran ich mich vor allem erinnere: Dass vor dem Spiel eigentlich keiner Lust hatte, nach München zu fahren. Jeder hat mit der üblichen Klatsche in der gästefeindlichen „Arena“ gerechnet.

Aber wir haben uns gegenseitig motiviert, und am Ende sind doch alle mitgefahren.

Das hat sich aber so was von gelohnt!

Der erste Freiburger Auswärtssieg bei Bayern München, und noch dazu die Bayern aus dem Pokal werfen – wie geil!

Objektiv gesehen kein super hochklassiges Spiel, aber spannend: Freiburg macht dicht, hat nur ein Drittel Ballbesitz, aber Bayern fällt es das ganze Spiel über schwer, wirklich gefährlich zu werden. Für das Führungstor haben die Bayern eine Ecke gebraucht.

Doch noch in der ersten Halbzeit gelingt Höfler ein absoluter Sonntagschuss und es ist wieder alles offen – wir hoffen auf Verlängerung.

Dass es dann in der Nachspielzeit noch einen Handelfmeter für uns gibt, den Höler souverän verwandelt – damit hatte niemand gerechnet. Umso größer ist die Ekstase im Block.

Auf der Rückfahrt halten wir gefühlt an jeder Autobahnraststätte, um Getränke nachzufüllen oder abzulassen – und überall treffen wir Freiburger, denen es genauso geht. Geil.

Espresso und Campari in Turin

Turin – nach Qarabaq mal ein wirklich attraktives Reiseziel! Und der prominesteste Achtelfinalgegner, den wir je hatten!

Entsprechend dann auch die riesige Nachfrage nach den ~2000 Tickets, die ca. 10fach „überzeichnet“ waren, das führte dann zu den vielen kurzfristigen Juve-Mitgliedschaften, den kurzfristigen Stornierungen – viel Frust und Unverständnis.

Aufgrund unserer hohen Auswärts-Quote haben wir aber vergleichsweise viele Tickets bekommen, und auch von den Juve-Neumitgliedern waren ein paar dabei (am Ende sind alle ins Stadion gekommen).

Vor dem Spiel Treffen im Parco Valentino. Alles voller Freiburger, die umherschweifende Medienmeute wusste gar nicht, worauf man sich da konzentrieren sollte. Als dann ein paar Botschafter mit zwei großen Stapeln Pizzakartons zu unserer Gruppe liefen, war die Freiburger Botschaft zu Stuttgart auf einen Schlag das fotogenste Motiv. Und Auswärtsandi kam endlich zu dem lange verdienten Interview, das es leider nur in Ausschnitten in die deutsche Medienlandschaft geschafft hat.

Dann, wie inzwischen wohl üblich, unter Polizeischutz zum Stadion. Für viele die erste Gelegenheit seit Stunden, sanitäre Einrichtungen aufzusuchen…

Im Stadion dann beste Stimmung, auch hier war der Gästeblock wieder deutlich stimmgewaltiger als die heimischen „Fans“.

Rund um’s Spiel: Turin ist eine sehenswerte Stadt, nicht so im Touristenfokus wie andere italienische Städte, dafür dankenswerter Weise auch entspannter. Und kein echter Turiner ist Juve-Fan, als Turiner hält man zum FC. Dementsprechend wird man als Gästefan in der ganzen Stadt wohlwollend aufgenommen.

Wen’s interessiert: Meine Gesamteindrücke in und um Turin auf meinem privaten Reiseblog: Ersteindruck, GAM, Streifzug, Sacra di San Michele (abends), Sacra di San Michele (morgens), Spieltag, Morgen danach, Po, Pinacoteca Agnelli, Fiat, Dom, Palazzo Reale, Galleria Sabauda, Chillen.

Achtelfinale in Sandhausen

Sandhausen war vor Jahren in der zweiten Liga die erste (inoffizielle) Auswärtsfahrt der Freiburger Botschaft, also Ehrensache, dass wir den SC beim nächsten Anlauf in eine hoffentlich großartige DFB-Pokalrunde hierher begleiten. Ist für uns aus Stuttgart ja auch nicht so weit.

Spielerisch eine totale Enttäuschung. Ein ganz mieses Spiel, Freiburg müht sich mit einem 0:2 Auswärtssieg ins Viertelfinale. Einziger Lichtblick: Noah Atubolu im Tor.

…nach Baku ans Kaspische Meer!

Qarabag ist schon ein übles Los. Übel weit weg, man kann eigentlich nur Fliegen (die Kaukasus-Route ist aus guten Gründen aktuell nicht zu empfehlen), die Flüge sind entweder mit Umstieg verbunden und teuer oder richtig teuer.

Wenn wir jetzt aber ein Jahr lang aus voller Kehle gesungen haben „wir fahren über die Alpen, nach Baku ans Kaspische Meer“ dann hat das keiner wirklich wörtlich gemeint, sondern Baku stand symbolisch als absurdestes und entferntestes potentielles Reiseziel ein…

Aber, wenn man das schon singt, voller Inbrunst und Überzeugung, dann muss jetzt auch geliefert werden. Immerhin vier Botschafter haben das zeitlich und kommerziell möglich machen können – auch keine ganz schlechte Quote.

Vor dem Spiel haben sich alle an der Promenade getroffen, aserbaidschanisches Bier oder Aperol Spritz getrunken, den exklusivsten Auswärtsschal überhaupt erworben um dann ans Stadion gefahren zu werden.

Im Stadion dann vor allem zwei Kuriositäten – hohe Polizeipräsenz, aber anstatt in Riot-Gear großteils in Ausgehuniform. Und: es gibt richtiges Bier. Allerdings schenken nur zwei Leute aus (vom Fass), die das offensichtlich das erste mal in ihrem Leben machen. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen, viel guten Tipps und Hilfsangeboten zapft also der eine Schaum, der andere löffelt (wortwörtlich) Schaum von Becher zu Becher – wer dabei war wird das nie vergessen.

Das Spiel selbst war ein Krampf. Freiburg stand als Gruppensieger fest und Streich hat die halbe U23 aufgestellt. Als das dann in die Hose zu gehen drohte, wurden ein paar Stammkräfte eingewechselt und haben ein biederes 1:1 gesichert. Eigentlich blöd, für so was eine solche Reise zu unternehmen…

Die Stimmung im Block war aber wieder fantastisch, im Rest des Stadions war es eher ruhig. Laut wurde es nur beim Tor für Qarabag. Und dann hat es sich auch ziemlich schnell geleert.

Viele und gute Bilder vom Treffen vor dem Spiel und aus dem Stadion gibt es bei Nordtribüne.org.

Und Baku an sich? Ist sehens- und besuchenswert! Die Leute sind freundlich und hilfsbereit, die Architektur vielfältig (Altstadt, Gründerzeit, Sowjetzeit und Moderne), das Umland karg, wild und schön, Bohrtürme auf dem Stadtgebiet…

Die FBS-Reisegruppe zwischen Schlammvulkanen

Meine gesammelten Eindrücke der Reise gibt’s auf meinem Reiseblog: Ankunft, Altstadt, Vor dem Spiel, Spiel, Felszeichnungen, Schlammvulkane, ländliche Impressionen, Feuertempel, Nachts, Nationales Kunstmuseum, kreuz und quer, Hadid, Staatszirkus, bewölkt, Museum für moderne Kunst