Synthesia Fussballturnier

Aus Anlass ihres fünfjährigen Geburtstags haben Synthesia Ultras 79 andere Ultras und Fanclubs zu einem Kleinfeld-Fussballturnier in der Freiburger Fussballschule eingeladen.

Das finale Elfmeterschießen

Wir sind keine Ultras, sondern ein stinknormaler Fanclub, aber im Sinne einer gemeinsamen Kurve müssen und wollen wir hier natürlich mitmachen. Außerdem haben wir immer Bock auf Fussball. Und wir sind nicht die einzigen: 26 Teams haben teilgenommen, wahrscheinlich mehr, als Synthesia erwartet hat.

Einige von uns haben das mit einem Besuch der Freiburger Traditionsmannschaft am Vorabend in Merzhausen verbunden um sich bei den Helden unserer Jugend noch ein paar Tricks abzuschauen.

Am Spieltag selbst treten wir dann in unseren extra designten Trikots an, die zurecht viel Lob erhalten. Und es ergibt sich die Gelegenheit, die seit mehreren Jahren existierende, aber nie genutze Weizenflo-Zaunfahne zum Einsatz zu bringen.

Spielerisch kommen uns die nur sieben Minuten pro Spiel nicht unbedingt entgegen. Wie sollen wir so unsere überlegene Kondition ausspielen? Wir überstehen die Gruppenphase und verlieren dann unser Achtelfinale knapp im Elfmeterschießen gegen den späteren Turniersieger.

Aber: Dabeisein ist alles, und das galt hier ganz besonders. Bestes Wetter, gute Infrastruktur, perfekte Organisation, echte Stadionatmosphäre und ein herzliches Miteinander – Fussball verbindet.

Highlight zum Schluss: Zum Finale kam noch der alte Gauner vorbei!

Abschlussbild mit dem alten Gauner

Natürlich hat auch Synthesia Bilder vom Turnier online, die findet ihr hier.

Gastfreundliches Bremen

Nach Bremen fährt man auch als Vielfahrer nicht jedes Jahr, vor allem nicht für ein Sonntagsspiel. Um so beachtlicher, dass wir mit ~15 Leuten am Start waren, einige von uns haben bis zu drei Tage in dieser schönen Stadt verbracht.

Was vor allem hängen geblieben ist: Die freundlichen Bremer. Vor und nach dem Spiel sind wir mit den Heimfans locker ins Gespräch gekommen, man hat sich gefreut, dass wir (also alle SC Fans, nicht nur die FBS) an einem Sonntag so zahlreich in den Norden gekommen sind, hat sich gegenseitig zur Vereins- und Fankultur gratuliert, gemeinsam getrunken und gelacht – wenn das überall so wäre…

Aber so freundlich haben wir das bisher nur in Bremen erlebt. Wo sonst lernt man nach dem Spiel beim Abendessen beim Italiener um die Ecke noch Heimfans kennen und zieht an einem Sonntagabend mit denen noch bis nach Mitternacht um die Häuser? Nur in Bremen. Grossartig.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Spiel sehr ausgeglichen und arm an Höhepunkten war, und man den Freiburger 1:2 Auswärtssieg durchaus als glücklich bezeichnen kann – bzw. die Bremer Niederlage als unglücklich. Sehr, sehr sympathisch.

Viertelfinale: Erster Auswärtssieg in München

Woran ich mich vor allem erinnere: Dass vor dem Spiel eigentlich keiner Lust hatte, nach München zu fahren. Jeder hat mit der üblichen Klatsche in der gästefeindlichen „Arena“ gerechnet.

Aber wir haben uns gegenseitig motiviert, und am Ende sind doch alle mitgefahren.

Das hat sich aber so was von gelohnt!

Der erste Freiburger Auswärtssieg bei Bayern München, und noch dazu die Bayern aus dem Pokal werfen – wie geil!

Objektiv gesehen kein super hochklassiges Spiel, aber spannend: Freiburg macht dicht, hat nur ein Drittel Ballbesitz, aber Bayern fällt es das ganze Spiel über schwer, wirklich gefährlich zu werden. Für das Führungstor haben die Bayern eine Ecke gebraucht.

Doch noch in der ersten Halbzeit gelingt Höfler ein absoluter Sonntagschuss und es ist wieder alles offen – wir hoffen auf Verlängerung.

Dass es dann in der Nachspielzeit noch einen Handelfmeter für uns gibt, den Höler souverän verwandelt – damit hatte niemand gerechnet. Umso größer ist die Ekstase im Block.

Auf der Rückfahrt halten wir gefühlt an jeder Autobahnraststätte, um Getränke nachzufüllen oder abzulassen – und überall treffen wir Freiburger, denen es genauso geht. Geil.

Espresso und Campari in Turin

Turin – nach Qarabaq mal ein wirklich attraktives Reiseziel! Und der prominesteste Achtelfinalgegner, den wir je hatten!

Entsprechend dann auch die riesige Nachfrage nach den ~2000 Tickets, die ca. 10fach „überzeichnet“ waren, das führte dann zu den vielen kurzfristigen Juve-Mitgliedschaften, den kurzfristigen Stornierungen – viel Frust und Unverständnis.

Aufgrund unserer hohen Auswärts-Quote haben wir aber vergleichsweise viele Tickets bekommen, und auch von den Juve-Neumitgliedern waren ein paar dabei (am Ende sind alle ins Stadion gekommen).

Vor dem Spiel Treffen im Parco Valentino. Alles voller Freiburger, die umherschweifende Medienmeute wusste gar nicht, worauf man sich da konzentrieren sollte. Als dann ein paar Botschafter mit zwei großen Stapeln Pizzakartons zu unserer Gruppe liefen, war die Freiburger Botschaft zu Stuttgart auf einen Schlag das fotogenste Motiv. Und Auswärtsandi kam endlich zu dem lange verdienten Interview, das es leider nur in Ausschnitten in die deutsche Medienlandschaft geschafft hat.

Dann, wie inzwischen wohl üblich, unter Polizeischutz zum Stadion. Für viele die erste Gelegenheit seit Stunden, sanitäre Einrichtungen aufzusuchen…

Im Stadion dann beste Stimmung, auch hier war der Gästeblock wieder deutlich stimmgewaltiger als die heimischen „Fans“.

Rund um’s Spiel: Turin ist eine sehenswerte Stadt, nicht so im Touristenfokus wie andere italienische Städte, dafür dankenswerter Weise auch entspannter. Und kein echter Turiner ist Juve-Fan, als Turiner hält man zum FC. Dementsprechend wird man als Gästefan in der ganzen Stadt wohlwollend aufgenommen.

Wen’s interessiert: Meine Gesamteindrücke in und um Turin auf meinem privaten Reiseblog: Ersteindruck, GAM, Streifzug, Sacra di San Michele (abends), Sacra di San Michele (morgens), Spieltag, Morgen danach, Po, Pinacoteca Agnelli, Fiat, Dom, Palazzo Reale, Galleria Sabauda, Chillen.

Achtelfinale in Sandhausen

Sandhausen war vor Jahren in der zweiten Liga die erste (inoffizielle) Auswärtsfahrt der Freiburger Botschaft, also Ehrensache, dass wir den SC beim nächsten Anlauf in eine hoffentlich großartige DFB-Pokalrunde hierher begleiten. Ist für uns aus Stuttgart ja auch nicht so weit.

Spielerisch eine totale Enttäuschung. Ein ganz mieses Spiel, Freiburg müht sich mit einem 0:2 Auswärtssieg ins Viertelfinale. Einziger Lichtblick: Noah Atubolu im Tor.

…nach Baku ans Kaspische Meer!

Qarabag ist schon ein übles Los. Übel weit weg, man kann eigentlich nur Fliegen (die Kaukasus-Route ist aus guten Gründen aktuell nicht zu empfehlen), die Flüge sind entweder mit Umstieg verbunden und teuer oder richtig teuer.

Wenn wir jetzt aber ein Jahr lang aus voller Kehle gesungen haben „wir fahren über die Alpen, nach Baku ans Kaspische Meer“ dann hat das keiner wirklich wörtlich gemeint, sondern Baku stand symbolisch als absurdestes und entferntestes potentielles Reiseziel ein…

Aber, wenn man das schon singt, voller Inbrunst und Überzeugung, dann muss jetzt auch geliefert werden. Immerhin vier Botschafter haben das zeitlich und kommerziell möglich machen können – auch keine ganz schlechte Quote.

Vor dem Spiel haben sich alle an der Promenade getroffen, aserbaidschanisches Bier oder Aperol Spritz getrunken, den exklusivsten Auswärtsschal überhaupt erworben um dann ans Stadion gefahren zu werden.

Im Stadion dann vor allem zwei Kuriositäten – hohe Polizeipräsenz, aber anstatt in Riot-Gear großteils in Ausgehuniform. Und: es gibt richtiges Bier. Allerdings schenken nur zwei Leute aus (vom Fass), die das offensichtlich das erste mal in ihrem Leben machen. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen, viel guten Tipps und Hilfsangeboten zapft also der eine Schaum, der andere löffelt (wortwörtlich) Schaum von Becher zu Becher – wer dabei war wird das nie vergessen.

Das Spiel selbst war ein Krampf. Freiburg stand als Gruppensieger fest und Streich hat die halbe U23 aufgestellt. Als das dann in die Hose zu gehen drohte, wurden ein paar Stammkräfte eingewechselt und haben ein biederes 1:1 gesichert. Eigentlich blöd, für so was eine solche Reise zu unternehmen…

Die Stimmung im Block war aber wieder fantastisch, im Rest des Stadions war es eher ruhig. Laut wurde es nur beim Tor für Qarabag. Und dann hat es sich auch ziemlich schnell geleert.

Viele und gute Bilder vom Treffen vor dem Spiel und aus dem Stadion gibt es bei Nordtribüne.org.

Und Baku an sich? Ist sehens- und besuchenswert! Die Leute sind freundlich und hilfsbereit, die Architektur vielfältig (Altstadt, Gründerzeit, Sowjetzeit und Moderne), das Umland karg, wild und schön, Bohrtürme auf dem Stadtgebiet…

Die FBS-Reisegruppe zwischen Schlammvulkanen

Meine gesammelten Eindrücke der Reise gibt’s auf meinem Reiseblog: Ankunft, Altstadt, Vor dem Spiel, Spiel, Felszeichnungen, Schlammvulkane, ländliche Impressionen, Feuertempel, Nachts, Nationales Kunstmuseum, kreuz und quer, Hadid, Staatszirkus, bewölkt, Museum für moderne Kunst

Erstes EL-Auswärtsspiel

Das erste Gruppenspiel findet ja immer schon knapp zwei Wochen nach der Auslosung statt, dass es dann auch gleich auswärts ist, ist planerisch eine kleine Herausforderung – das wir dann gleich zu sechst in Athen waren, ist schon sehr gut.

Anreise entweder aus dem Urlaub von Dubrovnik mit dem Flieger, aus Deutschland mit dem Flieger, oder ganz gechillt mit Bahn, Bus und Fähre.

Gepäck? Unnötig.

Das „Erlebnis“ rund ums Spiel ist eine Erfahrung, aber keine, die man unbedingt mehrmals machen muss.

In Griechenland sind in der Liga keine Auswärtsfans zugelassen, nur bei den europäischen Wettbewerben gibt es die – und dann unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen.

Verpflichtender Fantreff vor dem „alten“ Olympiastadion in Athen, dann mit Bussen und Geleitschutz zum Stadion nach Piräus, dort auf einen eingezäunten Parkplatz, Einlass nur grüppchenweise, sehr viel Polizteit in voller Montur. Eine Individualanreise zum Spiel ist als Gästefan nicht möglich.

Das Spiel selbst ist jedoch allen in bester Erinnerung. Ein hochverdienter, dominanter 0:3 Auswärtssieg, ein super Support im Block, und die vielgerühmte „südländische Stadionatmosphäre“, zu der alle beigetragen haben. Auf jeden Fall ein super Erlebnis.

Natürlich haben wir alle die Gelegenheit genutzt, noch etwas von Athen zu sehen – manche haben mehr die Museen angeschaut, andere sind nochmal nach Piräus an den Strand gefahren.

Wen es interessiert: In meinem persönlichen Reiseblog gibt es dazu noch mehr Bilder und Berichte von Anreise, Nationalgalerie, versifften Eindrücken, Akropolis, dem Spiel (natürlich!), Archäologisches Museum, und dem letzten Abschiedsausblick über Athen.

Das war die erste Europa-Auswärtsfahrt seit langem, und für die meisten von uns auch die erste – und sie hat Lust auf mehr gemacht!